Fragen & Antworten

Welche Ziele verfolgt die REWE Group mit dem PRO PLANET-Label?

1. Produkte nachhaltiger gestalten:

Die REWE Group hat das Ziel, mit ihren Eigenmarkenprodukten einen möglichst großen positiven Beitrag für Mensch, Tier und Umwelt zu leisten. Deshalb ist PRO PLANET darauf ausgelegt, eine Vielzahl von Produkten nachhaltiger zu gestalten. Die Idee dahinter: Durch Verbesserungen bei zahlreichen Produkten kann der größte Effekt für die Nachhaltigkeit erzielt werden.

2. Nachhaltiges Einkaufen vereinfachen und fördern:

REWE, PENNY und toom Baumarkt kennzeichnen mit dem PRO PLANET-Label Produkte, die sozial und ökologisch nachhaltiger produziert sind oder erhöhte Tierwohlstandards erfüllen. Damit bietet das PRO PLANET-Label seit 2010 eine verlässliche und nachvollziehbare Orientierung beim Einkauf. So möchte die REWE Group den nachhaltigen Konsum bei einer breiten Konsumierendengruppe fördern.

 

Seit wann gibt es PRO PLANET?

PRO PLANET gibt es seit 2010 – das zehnjährige Jubiläum wurde im Jahr 2020 zum Anlass genommen, das Label neu zu gestalten. Jetzt steht genau das im Mittelpunkt, worum es sich bei PRO PLANET dreht: unsere Erde.

 

Wie viele PRO PLANET-Produkte gibt es?

Derzeit sind über 1.500 Produkte mit dem PRO PLANET-Label gekennzeichnet (Stand 2021). Bis 2025 sollen 25 Prozent der Eigenmarken von REWE und PENNY das PRO PLANET-Label tragen.

 

Wer hat den PRO PLANET-Prozess entwickelt?

Der PRO PLANET-Prozess wurde im Jahr 2009 von der REWE Group gemeinsam mit dem CSCP (Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production) und dem Fachbeirat Nachhaltigkeit entwickelt.

 

Derzeit gibt es zwei verschiedene PRO PLANET-Labels auf dem Markt – was ist der Grund?

Mit dem Relaunch von PRO PLANET im Jahr 2020 wurde das neue PRO PLANET-Label mit der Weltkugel entwickelt. Die Umstellung erfolgt sukzessive, weshalb es in der Übergangszeit beide Labels – also auch das bisherige – in den Märkten geben wird.

 

Was bedeutet der Nachhaltigkeitsbeitrag, der sich unterhalb der Weltkugel befindet?

Unterhalb der Weltkugel befindet sich der Nachhaltigkeitsbeitrag. Dieser beschreibt die wesentliche Herausforderung für das Produkt, die durch die Maßnahmen der REWE Group gelöst oder reduziert wird.

Folgende Nachhaltigkeitsbeiträge gibt es aktuell (Stand Oktober 2020):

  • Für mehr Tierwohl

  • Für bessere soziale Bedingungen

  • Für mehr Umweltschutz

  • Für mehr Artenvielfalt

  • Für mehr Ressourcenschutz

  • Für mehr Klimaschutz

Häufig werden durch die Maßnahmen der REWE Group Herausforderungen aus mehreren Themenkomplexen bearbeitet – je nachdem, welche Problemstellungen sich für Mensch (sozial), Tier (Tierwohl) und Umwelt (ökologisch) aus der Herstellung des Eigenmarkenprodukts ergeben. Der Nachhaltigkeitsbeitrag unterhalb der Weltkugel beschreibt aber immer nur den wichtigsten Beitrag der REWE Group für das jeweilige Produkt bzw. für die jeweilige Warengruppe.

 

Wie funktioniert der PRO PLANET-Vergabeprozess

Das PRO PLANET-Engagement folgt einem ganzheitlichen Ansatz zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette unserer Eigenmarkenprodukte. Um das Thema Nachhaltigkeit gezielt umzusetzen, arbeitet die REWE Group in Deutschland mit einem sogenannten Due-Diligence-Ansatz. Dieser Managementansatz orientiert sich an einem Leitfaden der OECD, der entwickelt wurde, damit Unternehmen verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten aufbauen. Der Prozess umfasst fünf Stufen: Managementsystem, Risikoanalyse, Strategie, Überprüfung und Berichterstattung. Aus diesem Prozess leitet sich die Strategie der REWE Group ab, wie Eigenmarkenprodukte sozial und ökologisch nachhaltiger produziert werden oder wie sie erhöhten Tierwohlstandards entsprechen. Hierzu werden unter anderem Nachhaltigkeitsaspekte in die Einkaufsprozesse integriert, es wird mit Lieferanten systematisch zusammengearbeitet sowie ein kontinuierlicher Austausch mit relevanten Stakeholdern geführt. Dieses vielfältige und strategische Nachhaltigkeitsengagement der REWE Group ist die Basis der Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat Nachhaltigkeit – einem Gremium aus unabhängigen Expert:innen und Vertreter:innen von Nichtregierungsorganisationen. Er erteilt die Freigabe zur Verwendung des PRO PLANET-Labels. Dabei umfasst der PRO PLANET-Vergabeprozess folgende Schritte:

1. Analyse- und Strategiecheck

Die Nachhaltigkeitsverantwortlichen der REWE Group und der Fachbeirat Nachhaltigkeit recherchieren und analysieren in ihren Fachgebieten Themen und Maßnahmen. Anschließend werden die Analysen gemeinsam zusammengefasst und aufbereitet.

Die Ergebnisse diskutiert die REWE Group dann in einem internen Workshop und leitet daraus Maßnahmen für Warengruppen ab. Diese werden dem Fachbeirat Nachhaltigkeit in einer sogenannten Beiratssitzung vorgestellt. Es wird gemeinsam eine Shortlist mit Maßnahmen abgestimmt. 

2. Konkretisierung von Maßnahmen und von PRO PLANET-Anforderungen

Die im Analyse- und Strategiecheck erarbeiteten Maßnahmen werden in bilateraler Abstimmung zwischen den Fachexpert:innen aus dem Fachbeirat Nachhaltigkeit und den Nachhaltigkeitsverantwortlichen sowie dem Einkauf der REWE Group konkretisiert.

Die Maßnahmen können je nach Herausforderung in der Lieferkette unterschiedliche Aktivitäten der REWE Group umfassen, z. B. den Einkauf zertifizierter Rohware, die  Erstellung oder Aktualisierung von (Rohstoff-)Leitlinien, die Definition von Zielen oder die Umsetzung von eigenen Projekten (z. B. ein Biodiversitätsprojekt beim heimischen Obst- und Gemüseanbau oder Schulungsprogramme für Kleinbauernkooperativen in Brasilien). Beim Einkauf zertifizierter Rohware prüft der Fachbeirat Nachhaltigkeit sehr detailliert, ob die Kriterien des jeweiligen Standards (z. B. UTZ/Rainforest Alliance, Fairtrade, Naturland oder EU-Bio) die wesentlichen ökologischen und sozialen Probleme adressieren.

Zudem wird in dieser bilateralen Facharbeit ein Vorschlag erarbeitet, welche Maßnahmen die REWE Group umsetzten muss, damit Warengruppen oder Produkte mit den PRO PLANET-Label ausgezeichnet werden dürfen. Die Ergebnisse dieser bilateralen Facharbeit zu den Maßnahmen und Anforderungen werden anschließend dem gesamten Fachbeirat Nachhaltigkeit vorgestellt. Anschließend werden die Maßnahmen in einem fest definierten Strategie- und Budgetprozess der REWE Group verabschiedet.

3. Umsetzung von Maßnahmen und finale Freigabe durch den Fachbeirat Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeitsverantwortlichen der REWE Group erstellen zu den abgestimmten Maßnahmen und Anforderungen eine verbindliche Projektplanung inkl. Bearbeitungsdauer, Meilensteine und Zielsetzung. Auf Basis dieser Planung entscheidet der Fachbeirat Nachhaltigkeit final, ob die abgestimmten Maßnahmen und Anforderungen ausreichen, damit eine Warengruppe oder Produkte ein PRO PLANET-Label erhalten dürfen. Diese Freigabe kann unterjährig an einer beliebigen Beiratssitzung erfolgen. Erfüllen Warengruppen oder Produkte die final abgestimmten Maßnahmen und Anforderungen, dürfen sie das PRO PLANET-Label befristet tragen.

 

Wer gehört dem Fachbeirat Nachhaltigkeit an?

Der Fachbeirat Nachhaltigkeit besteht aus fünf ständigen Mitgliedern, deren Fachkompetenz, die für PRO PLANET relevanten Felder abdeckt. Der in der Landwirtschafts- und Umweltpolitik engagierte Journalist und Berater Bernward Geier ist langjähriger Experte im Bereich Nachhaltigkeit und der Fachbeirat für „Bio“. Stefanie Pöpken (unabhängige Expertin für Tierwohl in der landwirtschaftlichen Tierhaltung) ist für das Handlungsfeld „Tierwohl“ zuständig, Kristian Klöckner (Naturschutzbund Deutschland e.V.) für das Handlungsfeld „Umwelt“. Für das Handlungsfeld „Fairness“ steht Friedel Hütz-Adams vom SÜDWIND-Institut. Die Belange der Verbraucher werden durch Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der „VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.“, repräsentiert

 

Welche Funktion hat der Fachbeirat Nachhaltigkeit?

Der Fachbeirat Nachhaltigkeit begleitet die REWE Group bei ihrem Nachhaltigkeitsengagement und der Vergabe des PRO PLANET-Labels. Das PRO PLANET-Label wird auf Grundlage eines vereinbarten Engagements für einzelne Rohstoffe und/oder Warengruppen vergeben, welches in Zusammenarbeit zwischen dem Fachbeirat Nachhaltigkeit und der REWE Group erarbeitet wird. So prüft der Fachbeirat Nachhaltigkeit beispielsweise sehr genau, ob die Kriterien von Standards wie Rainforest Alliance, Fairtrade, Naturland oder Pro Weideland ausreichend sind, um den Herausforderungen in der Lieferkette des jeweiligen Rohstoffs zu begegnen. Die REWE Group muss für die Vergabe des PRO PLANET-Labels eine Einigung mit dem Fachbeirat herbeiführen. Das heißt: Ist der Fachbeirat gegen die konkrete Vergabe, so wird das Label für ein Produkt nicht vergeben.

Die Arbeit des Fachbeirats Nachhaltigkeit geht über PRO PLANET hinaus, da er auch bei weiteren Nachhaltigkeitsthemen der REWE Group eingebunden ist. Er konfrontiert das Unternehmen mit den Forderungen der Wissenschaft und der NGOs im Bereich Nachhaltigkeit und ist gleichzeitig Ideengeber, Co-Entwickler und Kommunikationspartner der REWE Group. Seine Rolle zielt darauf ab, die Entwicklung von Strategien, Zielen und Maßnahmen des REWE Group-Nachhaltigkeitsengagements auch über PRO PLANET hinaus zu begleiten und zu unterstützen. Zudem bringt er seine inhaltliche Expertise und Netzwerke ein und unterstützt interne Diskussionen sowie bei Bedarf externe Diskussionen zwischen der REWE Group und Stakeholdern.

 

Werden durch das PRO PLANET-Label alle Herausforderungen in den Lieferketten gelöst?

Die Herstellung der Eigenmarkenprodukte der REWE Group hat Auswirkungen auf Mensch (sozial), Tier (Tierwohl) und Umwelt (ökologisch). Das PRO PLANET-Engagement folgt einem ganzheitlichen Ansatz zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Die spezifischen ökologischen und/oder sozialen Herausforderungen sind oft so komplex und vielfältig, dass sie nicht ad hoc komplett aufgelöst werden können. Die Maßnahmen von PRO PLANET führen aber zu einer Verbesserung der produkt- oder warengruppenspezifischen Probleme in der Lieferkette. Dies wird durch den Fachbeirat Nachhaltigkeit kontrolliert, der regelmäßig die Maßnahmen für die Vergabe des PRO PLANET-Labels auf Wirksamkeit für Mensch, Tier und Umwelt überprüft.

 

Wer vergibt das PRO PLANET-Label?

Das PRO PLANET-Label wird durch die REWE Group vergeben. Die Vergabe erfolgt ausschließlich im Konsens mit dem Fachbeirat Nachhaltigkeit. Produkte oder Warengruppen müssen den durch den Fachbeirat Nachhaltigkeit definierten Anforderungen genügen, damit Sie das PRO PLANET-Label erhalten können. Diese umfassen sowohl ökologische als auch soziale Nachhaltigkeitsaspekte und solche des Tierwohls.

 

Welche Produkte können das PRO PLANET-Label tragen?

Das PRO PLANET-Label ist auf den Eigenmarkenprodukten von REWE, PENNY und toom Baumarkt in Deutschland zu finden. Der Grund für den derzeitigen Schwerpunkt auf Eigenmarken ist, dass die REWE Group dort eine besondere Verantwortung und einen großen Hebel in der Produktgestaltung hat. Neben Ihren Eigenmarken legt die REWE Group jedoch auch großen Wert auf nachhaltigere Herstellermarken und Dienstleistungen.

 

Wie werden die Produkte und Warengruppen für PRO PLANET ausgewählt?

Die Produkte, die den PRO PLANET-Prozess durchlaufen, werden von der REWE Group in enger Abstimmung mit dem Fachbeirat Nachhaltigkeit ausgewählt. Grundsätzlich werden Produkte und Warengruppen ausgewählt, bei denen es in der Lieferkette Herausforderungen in den Bereichen Mensch, Tier und Umwelt gibt und bei denen die REWE Group wirksame Maßnahmen zur Verbesserung umsetzen kann. Aufgenommen werden auch Ideen aus Gesprächen mit Stakeholdern wie Nichtregierungsorganisationen, Lieferanten, Mitarbeitenden oder Kundschaft.

 

Wie unterscheidet sich PRO PLANET von anderen Kennzeichnungen?

Das PRO PLANET-Label betrachtet beim Vergabeprozess den gesamten Lebenszyklus eines Produktes. Es werden stets ökologische, soziale und Aspekte des Tierwohls gleichermaßen untersucht. Somit bietet das PRO PLANET-Label dem Verbraucher – zusätzlich zu bereits vorhandenen Kennzeichnungen – eine weitreichende Orientierung für nachhaltigen Konsum. Produkte mit dem PRO PLANET-Label zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei der Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung Mensch, Tier und Umwelt deutlich weniger belasten als vergleichbare konventionelle Produkte.

 

Welche Rolle spielen bestehende Standards und Zertifizierungen?

Derzeit existieren bereits Standards, die eine Zertifizierung von Rohstoffen durchführen. Löst ein vorhandener Standard einen „Hot Spot“ (also eine wesentliche Problemstellung im Themenkomplex Nachhaltigkeit), wird der bestehende Standard für das PRO PLANET-Label herangezogen. Überprüft wird dies durch den Fachbeirat Nachhaltigkeit, der analysiert, ob die Kriterien des jeweiligen Standards (z. B. UTZ/Rainforest Alliance, Fairtrade, Naturland oder EU-Bio) die wesentlichen Herausforderungen für Mensch, Tier und Umwelt in der Lieferkette des Rohstoffes ausreichend adressiert. Ist dies nicht der Fall, wenn z. B. der Standard sich nur auf ökologische Aspekte fokussiert, es aber auch soziale Herausforderungen gibt, muss eine weitere Zertifizierung für den Rohstoff erfolgen, die dann z. B. die sozialen Aspekte ausreichend berücksichtigt.

Standards und Zertifizierung für Rohstoffe sind aber nur ein Aspekt des PRO PLANET-Labels. Die Voraussetzung des PRO PLANET-Vergabeprozesses ist das gesamte Engagement der REWE Group zu Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette.

 

Handelt es sich bei PRO PLANET um ein zusätzliches Labelling?

Beim PRO PLANET-Label handelt es sich nicht um ein Co-Labelling. Die Voraussetzung des PRO PLANET-Vergabeprozesses ist das Engagement der REWE Group zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette der Eigenmarkenprodukte. Hierzu werden unter anderem Nachhaltigkeitsaspekte beim Einkauf berücksichtigt, es wird mit Lieferanten systematisch zusammengearbeitet sowie ein kontinuierlicher Austausch mit relevanten Stakeholdern geführt. Dieses vielfältige und glaubwürdige Nachhaltigkeitsengagement der REWE Group ist die Basis der Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat Nachhaltigkeit – einem Stakeholdergremium aus unabhängigen Experten und NGO-Vertretern. Der Fachbeirat Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle beim PRO PLANET-Vergabeprozess und vergibt das Label nur, wenn er von den Maßnahmen der REWE Group überzeugt ist. So prüft der Fachbeirat Nachhaltigkeit beispielsweise genau, ob die Kriterien von Standards den Herausforderungen im Bereich Mensch, Tier und Umwelt in der Lieferkette des jeweiligen Rohstoffs gerecht werden.

Der Umfang der Arbeit des Fachbeirats Nachhaltigkeit geht über PRO PLANET hinaus, da er als Fachbeirat für Nachhaltigkeit der REWE Group fungiert. Er konfrontiert das Unternehmen mit den Forderungen der Wissenschaft und der NGOs im Bereich Nachhaltigkeit und ist gleichzeitig Ideengeber, Co-Entwickler und Kommunikationspartner der REWE Group. Die glaubwürdige Weiterentwicklung des REWE Group-Nachhaltigkeitsengagements ist für den Fachbeirat Nachhaltigkeit ein zentrales Kriterium für die weitere Zusammenarbeit mit der REWE Group und damit auch für das PRO PLANET-Label.

 

Wie erfolgt die Überprüfung?

Die Kontrolle zum PRO PLANET-Label erfolgt über den Fachbeirat Nachhaltigkeit. Der Fachbeirat – ein Stakeholdergremium aus unabhängigen Expert:innen und NGO-Vertretenden – ist wesentlicher Teil des Vergabeprozesses des PRO PLANET-Labels. Das PRO PLANET-Label wird auf Grundlage eines vereinbarten Engagements für einzelne Rohstoffe und/oder Warengruppen vergeben, welches in Zusammenarbeit zwischen dem Fachbeirat Nachhaltigkeit und der REWE Group erarbeitet wird. Die REWE Group muss für die Vergabe des PRO PLANET-Labels eine Einigung mit dem Beirat herbeiführen. Das heißt: Ist der Beirat gegen die konkrete Vergabe, so wird das Label für ein Produkt nicht vergeben.

Durch regelmäßige Beiratssitzungen und durch den bilateralen Austausch zwischen dem Fachbeirat Nachhaltigkeit und den Nachhaltigkeitsverantwortlichen der REWE Group ist der Fachbeirat stets über den aktuellen Status quo zum vereinbarten Engagement für einzelne Rohstoffe und/oder Warengruppen informiert. Ergänzend besteht für den Fachbeirat die Möglichkeit, Projekte zu besuchen und vor Ort die Wirksamkeit der Maßnahmen zu beurteilen.

 

Wie werden die PRO PLANET-Maßnahmen definiert?

Maßnahmen werden bilateral zwischen den Fachexperten des Fachbeirats und den Nachhaltigkeits-Fachleuten in der REWE Group erarbeitet, mit dem Fachbeirat Nachhaltigkeit abgestimmt, dann wiederum bilateral ausformuliert und zuletzt durch den Fachbeirat freigegeben.

Um identifizierte Risiken zu managen und insgesamt die Lieferketten nachhaltiger zu gestalten, vereinbart die REWE Group mit ihren Lieferanten konkrete Maßnahmen. Diese konkreten Maßnahmen zeigen sich zum Beispiel in Form von Zertifizierungen der Rohstoffe (Labels oder Standards). Zudem setzt die REWE Group individuelle Projekte vor Ort um. Daher kann beispielsweise ein Label in Kombination mit einem Projekt vor Ort zu einer PRO PLANET-Fähigkeit führen. Bei Bedarf werden zudem Ausschlusskriterien festgehalten, wie etwa der Bezug der Rohstoffe aus Hochrisikoländern.

 

Was passiert, wenn ein Lieferant die vereinbarten Maßnahmen nicht umsetzt?

Die Nachhaltigkeitsverantwortlichen der REWE Group prüfen regelmäßig, ob die PRO PLANET-Produkte den definierten Anforderungen entsprechen. Falls festgestellt wird, dass Anforderungen nicht mehr als erfüllt gelten, wird sofort mit dem Einkauf der REWE Group und dem Lieferanten geprüft, welche Ursachen hierfür verantwortlich sind. Zudem wird der Fachbeirat Nachhaltigkeit über den Sachverhalt informiert. Gemeinsam wird dann das weitere Vorgehen definiert, mit dem grundsätzlichen Ziel, dass die Einhaltung der Anforderungen wieder erreicht wird. Falls dies nicht möglich ist, wird das PRO PLANET-Label nicht mehr für die betroffenen Produkte vergeben.

 

Wie schafft es die REWE Group, Nachhaltigkeit in der Lieferkette umzusetzen?

Mit einem klaren strategischen Bekenntnis und entsprechenden Maßnahmen will die REWE Group aktiv zur Verringerung und Auflösung der Auswirkungen der Herstellung der Eigenmarkenprodukte der REWE Group auf Mensch (sozial), Tier (Tierwohl) und Umwelt (ökologisch) beitragen.

Nachhaltigkeit ist bei der REWE Group fest in der Unternehmensstrategie verankert. Für die REWE Group bedeutet dies: Sie fördert nachhaltigere Sortimente und achtet auf einen fairen Umgang mit Partnern und Lieferanten, sie handelt umwelt- und klimabewusst, übernimmt Verantwortung für ihre Mitarbeitenden und setzt sich für eine zukunftsfähige Gesellschaft ein. Die Säule „Grüne Produkte“ bündelt alle Aktivitäten für eine nachhaltigere Gestaltung der Einkaufs- und Produktionsprozesse und den Ausbau nachhaltigerer Sortimente. Inhaltlich gliedern sich die Aktivitäten der REWE Group in drei Handlungsfelder:

  • Mensch

  • Tier

  • Umwelt

Um hier die Auswirkungen der Eigenmarkenprodukte zu identifizieren, zu bewerten und zu bearbeiten, hat die REWE Group einen Ansatz für verantwortungsvolle Lieferketten entwickelt:

1. Risikoanalysen: Die REWE Group bewertet kontinuierlich Chancen und Risiken im Bereich Nachhaltigkeit. Einerseits basieren diese Analysen auf externen Analysen zu Warenbereichen, spezifischen Produkten oder Rohstofflieferketten. Andererseits werden die Einschätzung und Erfahrung des externen Fachbeirats für Nachhaltigkeit sowie weiterer Stakeholder wie Produzenten, Lieferanten und auch Mitarbeitenden mit einbezogen.

2. Ableitung von Schwerpunkten und Zielen: Auf Basis der durchgeführten Risikoanalysen wurden Fokusrohstoffe und Schwerpunktthemen sowie Ziele und Maßnahmen definiert, welche bei neuen Ergebnissen bzw. Erkenntnissen angepasst und hinterfragt werden.

3. Definition und Umsetzung von Maßnahmen: Maßnahmen zur Erreichung der Ziele und Bearbeitung der Fokusrohstoffe und Schwerpunktthemen werden auf drei unterschiedlichen Ebenen der Zusammenarbeit umgesetzt:

3.1 Interne Zusammenarbeit: Durch interne Sensibilisierung und Schulungen, die kontinuierliche Analyse von Chancen und Risiken und die Formulierung von Strategien und Zielen integriert die REWE Group die nachhaltige Beschaffung weiter in die Einkaufsprozesse. Und das mit dem Ziel, Nachhaltigkeitsaspekte bei jeder Lieferanten- und/oder Produktentscheidung zu berücksichtigen.

3.2 Zusammenarbeit in der Lieferkette: In der Zusammenarbeit mit Akteuren der Lieferkette folgt die REWE Group einem dreistufigen Ansatz, der die Formulierung von Anforderungen, die Kontrolle und die Entwicklung der Beteiligten umfasst. Geschäftspartner in den Eigenmarken-Lieferketten der REWE Group sind verpflichtet, die Produktionsstätten zu benennen, in denen Produkte für die REWE Group hergestellt werden. Durch die Sensibilisierung und Verpflichtung der Vertragspartner werden konkrete Regeln geschaffen, um Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette umzusetzen. Trainings unterstützen Lieferanten und Produzenten bei der Umsetzung der Anforderungen der REWE Group und bei der weiteren kontinuierlichen Verbesserung. In verschiedenen Projekten arbeitet die REWE Group direkt mit Rohstoffproduzenten an den Herausforderungen. Zudem werden Transparenz und die Integration von Nachhaltigkeit als Teil der Lieferantenbewertung gefördert. Ein weiterer wichtiger Bestandteil in der Lieferkettenarbeit ist der Aufbau von effektiven Beschwerdemechanismen.

3.3 Zusammenarbeit mit Stakeholdern: Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette kann langfristig nur durch Kooperationen mit allen relevanten Stakeholdern funktionieren. Die REWE Group steht mit einer großen Anzahl von Stakeholdern in kontinuierlichem Austausch und engagiert sich in verschiedenen nationalen und internationalen Initiativen, Allianzen und Foren. Wichtige Elemente sind die Teilnahme an externen Veranstaltungen, Brancheninitiativen, Partnerschaften, das Engagement für die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsstandards sowie die Verfolgung von relevanten Entwicklungen auf politischer und regulativer Ebene.

4. Monitoring und Reporting: Die durchgeführten Aktivitäten werden überprüft und bewertet. Die Erkenntnisse aus dem Monitoring fließen in die Weiterentwicklung der Maßnahmen ein.