Very Fair-Schokolade
Genuss mit Mehrwert

Kakaobäuer:innen sollen besser leben können: Das ist das Ziel eines gemeinsamen Projekts von REWE Group, Fairtrade sowie der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das existenzsichernde Einkommen für Produzierende vorsieht. In den Hauptrollen: eine kleinbäuerliche Kakaokooperative in Ghana und eine besondere Süßigkeit, die Very Fair-Schokolade von REWE und PENNY.

Der Kakaobaum mag es gerne warm. Er verträgt keine Temperaturen unter 16 Grad. Außerdem benötigt er ausreichend Wasser. Solche klimatischen Bedingungen finden sich vor allem rund um den Äquator. So erfolgt gut drei Viertel der landwirtschaftlichen Produktion von Kakao auf dem afrikanischen Kontinent, vor allem in der Elfenbeinküste und Ghana. Anbau und Ernte übernehmen kleinbäuerliche, familiär geprägte Betriebe, in denen jeder mit anpacken muss. Sehr häufig auch Kinder. Zudem wird die harte Arbeit meist schlecht bezahlt. Geld, um in Neupflanzen oder Pflanzenschutzmittel zu investieren, haben die Bäuer:innen häufig nicht. Die Folgen: Plantagen veröden, Ernten sind weniger ergiebig. Obendrein gefährdet der Klimawandel immer stärker die Lebensgrundlage der Farmer:innen.

Wo ist der Ausweg aus diesem Dilemma? Als einer der ersten Lebensmittelhändler hat die REWE Group gemeinsam mit Partnern ein Projekt angestoßen, das zum einen zeigt, wie Kakaofarmer:innen ein existenzsicherndes Einkommen erhalten können. Zum anderen liefert es Hinweise, wie sich auch die Rahmenbedingungen in einer Anbauregion so verbessern lassen, dass sich Betriebe wirtschaftlich solide aufstellen können.

Im Frühjahr 2021 starteten REWE und PENNY den Verkauf von „Very Fair-Schokolade“. Die Tafeln waren 160 Gramm schwer und es gab sie in vier Geschmacksvarianten: Vollmilch Salted Caramel, Dark Milk Brownie, Zartbitter Mandel, und Vollmilch Caramel-Pretzel. Jede Very Fair-Schokolade trug das PRO PLANET-Label mit dem Nachhaltigkeitsbeitrag „Für bessere soziale Bedingungen“ und war Fairtrade-zertifiziert für verbesserte Umwelt- und Sozialstandards.

Der Kakao für die Very Fair-Schokolade stammte von der kleinbäuerlichen Kooperative Fanteakwa. Der Weg der Rohstoffe war gesondert rückverfolgbar, bis zur Herkunft der Kakaobohnen im Osten Ghanas. In solch einer segregierten Lieferkette ist die Ernte der Kooperative Fanteakwa von anderen Kakaobohnen getrennt. So ist eine Vermischung von konventionellem Kakao mit PRO PLANET- und Fairtrade-zertifizierter Ware ausgeschlossen.

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Die Bäuer:innen erhielten zum einen den von Fairtrade festgelegten Kakao-Mindestpreis. Er ist bei stark schwankenden Weltmarktpreisen eine Art Sicherheitsnetz und soll die durchschnittlichen Produktionskosten decken. Zusätzlich bekam die Kooperative Fanteakwa eine von Fairtrade festgelegte Prämie. Diese war zweckgebunden und floss in soziale und ökologische Projekte. Obendrein erhielten die Kakaofarmer:innen einen finanziellen Aufschlag, der die Lücke zum Fairtrade-Referenzpreis für existenzsicherende Einkommen schließt – also zu dem Betrag, der nötig ist, um grundlegende Bedürfnisse wie eine angemessene Unterkunft, gesunde Lebensmittel sowie Bildung bezahlen können. Um das Einkommen der Farmer:innen die den Fairtrade-Referenzpreis erhalten, zu erfassen und Veränderungen festzustellen, hat Fairtrade im Herbst 2020 mit der Kooperative Fanteakwa einen Pilot zum Thema „Farm record keeping“ gestartet, bei dem einzelne Haushalte darin unterstützt werden, alle Einnahmen und Ausgaben festzuhalten.

Höhere Preise allein helfen Kakaobäuer:innen jedoch nicht, sich eine wirtschaftlich stabile Existenz aufzubauen. Deshalb umfasste das Projekt von REWE Group und Fairtrade auch Schulungen, die von der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten sowie lokalen Partnern umgesetzt wurden. Dabei erfuhren die Farmer:innen, wie sie Kakao nachhaltiger anbauen und ihre Plantage effizienter bewirtschaften können – immer im Einklang mit Umweltschutz und Menschenrechten.

Zudem erhielten sie Unterstützung beim Anbau weiterer Kulturen, beispielsweise Cashew-Bäumen, um so zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Alle diese Maßnahmen sollten ihnen helfen, einen angemessenen Lebensstandard zu finanzieren, so dass sie ihre Kinder in die Schule schicken und nicht auf den Feldern arbeiten lassen. Auch sollten sie in der Lage sein, Ersparnisse für unerwartete Rückschläge anzulegen und die nächste Generation für die Landwirtschaft zu begeistern.

„Die Very Fair-Schokolade leistete einen wichtigen Beitrag, Menschen am Beginn der Lieferketten existenzsichernde Löhne zu ermöglichen – für eine Grundversorgung mit Essen, Wohnen, Gesundheitsvorsorge und Bildung. Das ist gerade bei kleinbäuerlichen Betrieben, die Kakao anbauen keineswegs selbstverständlich. Menschen müssen von ihrer Hände Arbeit leben können“, betonte Friedel Hütz-Adams, Experte für Soziales und Arbeit im Fachbeirat Nachhaltigkeit.

Erfahren Sie mehr über die Impact Diaries: Videotagebücher aus Ghana

In kurzen, mit dem Smartphone aufgezeichneten “Impact Diaries” erfahren Sie, was sich durch das Living Income Projekt für jene Kakaobauernfamilien in Ghana verändert hat, deren Kakaobohnen in der Very Fair-Schokolade stecken. Drei Mitglieder der Kooperative Fanteakwa berichten von ihren Herausforderungen und Hoffnungen.

Zu den Impact Diaries

Engagiert im fairen Handel

Als Gründungsmitglied des Forum Nachhaltiger Kakao engagiert sich die REWE Group bereits seit vielen Jahren für den zertifizierten Anbau von Kakao. Eines der unterstützten Projekte setzt sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen kleinbäuerlicher Familienbetriebe im Südosten der Elfenbeinküste ein. Damit werden etwa 20 000 Bäuer:innen erreicht. Seit 2014 kooperiert die REWE Group zudem mit dem Kakaoprogramm von Fairtrade. In den vergangenen Jahren haben REWE und PENNY ihr Schokoladensortiment zu 100 Prozent auf Fairtrade beziehungsweise das Fairtrade-Kakaoprogramm umgestellt. Mit der Very-Fair-Schokolade geht die REWE Group nun zusammen mit Partnern einen weiteren Schritt auf dem Weg zu fairen Einkommen für Kakaobauernfamilien. Im Oktober 2020 ist die REWE Group zum zweiten Mal mit dem Fairtrade-Award für herausragende Akteure im fairen Handel ausgezeichnet worden. 

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