Konventionell angebautes Obst und Gemüse wächst meist in Reih und Glied. Wildwachsende Blumen, wie sie auf traditionellen Streuobstwiesen zu finden sind, fehlen dort in der Regel. Diese Pflanzen sind jedoch wichtige Nahrungsquellen für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und viele andere bestäubende Insekten. Die Insekten wiederum sind Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten.
Bei zahlreichen in Deutschland auf Feldern und in Obstplantagen angebauten Obst- und Gemüsesorten vergeben wir unser PRO PLANET-Label, wenn konkrete und wirksame Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität durchgeführt werden. Dazu zählen regionale Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Heidelbeeren, Brombeeren, Kartoffeln, Zwiebeln, Broccoli, Chinakohl, Möhren sowie Eisberg- und Romanasalat.
Die Erzeugerbetriebe legen beispielsweise Blumenwiesen an und pflanzen blühende Hecken. Für die Wildbienen stellen sie Nisthilfen auf. Diese Maßnahmen nützen nicht nur den Insekten, sondern sind auch für die Bauern vorteilhaft: Bienen sorgen auf ihrem Weg von Blüte zu Blüte für die Bestäubung der Apfelbäume. Doch auch andere Nützlinge, die z.B. auf natürliche Weise Schädlinge minimieren können, werden dadurch gefördert. Es werden Nisthilfen und Schutzbereiche für Vögel eingerichtet und Landschaftselemente zur Bereicherung der Lebensräume geschaffen.
Unterstützt durch die REWE Group, setzen Berater:innen, Landwirt:innen des Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), der Bodensee-Stiftung und verschiedenen Kulturlandschaftsstiftungen gemeinsam konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt im Obst- und Gemüseanbau um. Dabei werden die Gegebenheiten vor Ort mitberücksichtigt. Die einzelnen Maßnahmen werden anhand eines Punktesystems bewertet und schaffen somit Anreize, die Bemühungen stetig auszuweiten.
Am 3. März 2021 haben wir gemeinsam mit weiteren Unternehmen, Verbänden und Zertifizierungsorganisationen aus der Lebensmittelbranche sowie Umweltverbänden und Forschung den Verein „Food for Biodiversity“ gegründet. Dieser setzt sich als erstes branchenweites Bündnis dafür ein, den Schutz der Biologischen Vielfalt als ein zentrales Anliegen der Lebensmittelbranche bis in die vorgelagerten Wertschöpfungsketten zu verankern.
Im Rahmen unserer PRO PLANET-Projekte für mehr Biodiversität wurden bis Ende 2021 bereits über 8.880.000 Quadratmeter ein- und mehrjährige Blühflächen angelegt und aufgewertet. Zudem wurden insgesamt über 26.000 Hecken, Bäume und Sträucher gepflanzt.
Über 13.300 Nistkästen und Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse wurden installiert sowie über 2.200 Sitzstangen für Vögel aufgestellt.
Im Jahr 2019 wurde das PRO PLANET-Biodiversitätsprojekt der REWE Group mit dem European Bee Award geehrt und als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet, da es zeigt, wie man auch im konventionellen Obstbau konkrete Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz umsetzen kann. Zudem hat das Projekt nicht nur den Naturschutz im Blick, sondern bringt Akteur:innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zusammen – wie z.B. Naturschutzorganisationen und Landwirt:innen.